Liquidität verbessern: 4 wichtige Tipps für finanziellen Erfolg
Die Liquidität ist ein entscheidender Faktor für das Überleben und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Es gibt viele Faktoren, die sich auf die Liquidität auswirken können, darunter auch externe Faktoren wie eine Pandemie, Marktschwankungen oder Änderungen in der Gesetzgebung. Doch es gibt auch interne Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um ihre Liquidität zu optimieren und somit wettbewerbsfähiger zu werden. In diesem Artikel stellen wir Dir 4 Tipps vor, wie du die Liquidität Deines Unternehmens verbessern kannst, um langfristig deinen Erfolg steigern zu können.
Was bedeutet Liquidität?
Die Liquidität ist zweifelsohne einer der zentralen Pfeiler für das Überleben und die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens. Liquidität bezeichnet die Fähigkeit, alle fälligen Zahlungsverpflichtungen termingerecht zu erfüllen. Sie gibt an, inwieweit schnell verfügbare Mittel vorhanden sind, um kurzfristige Schulden zu begleichen. In der Wirtschaftswelt spielt Liquidität eine zentrale Rolle, denn sie entscheidet darüber, ob ein Unternehmen in der Lage ist, seinen laufenden Verbindlichkeiten nachzukommen und somit finanziell gesund bleibt.
Externe Faktoren wie pandemiebedingte Einschränkungen (z. B. Corona-Krise), Marktschwankungen oder gesetzliche Veränderungen können die finanzielle Flexibilität erheblich beeinträchtigen. Gleichzeitig bieten sich diverse interne Maßnahmen an, mit denen Unternehmen aktiv ihre Liquidität verbessern und somit ihre Position am Markt stärken können.
Status quo: Liquidität berechnen
Bevor Du die Liquidität verbessern kannst, ist es wichtig, dass Du Dir einen Überblick über die aktuelle Lage verschaffst. Es gibt verschiedene Kennzahlen, die dabei helfen, einen Einblick in die Liquiditätssituation zu gewinnen.
Liquiditätsgrade berechnen
Die Liquiditätsgrade, oft in drei Stufen unterteilt, geben Auskunft darüber, wie gut ein Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit den verfügbaren liquiden Mitteln und schnell liquidierbaren Vermögenswerten decken kann.
Liquidität 1. Grades (Barliquidität)
Sie misst die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten sofort mit verfügbaren liquiden Mitteln (Kasse, Bankguthaben) zu decken.
Die Formel lautet: (Liquide Mittel / Kurzfristige Verbindlichkeiten) × 100
Ein Wert unter 100 Prozent deutet darauf hin, dass nicht genügend liquide Mittel vorhanden sind, um die kurzfristigen Schulden sofort zu begleichen.
Liquidität 2. Grades (Quick Ratio)
Diese Kennzahl erweitert die Barliquidität um kurzfristige Forderungen.
Die Formel lautet: ((Liquide Mittel + Kurzfristige Forderungen) / (Kurzfristige Verbindlichkeiten)) × 100
Ein Wert von über 100 Prozent zeigt, dass das Unternehmen genügend flüssige Mittel und kurzfristig realisierbare Forderungen hat, um seine kurzfristigen Verbindlichkeiten abzudecken.
Liquidität 3. Grades (Current Ratio)
Diese Kennzahl bezieht alle Umlaufvermögen ein, einschließlich Vorräte.
Die Formel lautet: (Umlaufvermögen / Kurzfristige Verbindlichkeiten) × 100
Ein Current Ratio von mindestens 100 Prozent gilt als Indikator dafür, dass das Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit dem gesamten Umlaufvermögen decken kann.
Liquidität berechnen mit Cashflow-Analyse
Neben den Liquiditätsgraden ist die Cashflow-Analyse eine weitere wichtige Methode zur Bewertung der Liquidität. Sie untersucht die Geldflüsse aus operativer Tätigkeit, Investitionen und Finanzierung, um zu verstehen, wie Geld in das Unternehmen hinein- und hinausfließt. Ein positiver operativer Cashflow zeigt, dass ein Unternehmen genügend Einnahmen generiert, um seine laufenden Ausgaben zu decken.
Was ist eine gute Liquidität?
Eine gute Liquidität ist nicht einfach durch eine spezifische Summe definierbar, da die erforderlichen flüssigen Mittel stark von der Art und der Intensität der wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens abhängen. Bei Unternehmen mit hohen Betriebsausgaben ist dementsprechend auch ein höherer Einnahmenstrom erforderlich, während bei geringeren Ausgaben auch niedrigere Einnahmen ausreichen können.
Die oben genannten Berechnungen geben einen ungefähren Richtwert an für die Beurteilung, ob die Liquidität „gut“ ist. Im Idealfall zeigt ein Liquiditätsgrad von über 100 Prozent bei der Barliquidität und der Quick Ratio, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht nur erfüllen kann, sondern auch in der Lage ist, unvorhergesehene Ausgaben zu bewältigen.
Wann sollte die Liquidität verbessert werden?
Die Liquidität sollte verbessert werden, wenn:
- die Kennzahlen der Liquidität 1. oder 2. Grades deutlich unter 100 Prozent liegen, was auf eine unzureichende Fähigkeit hinweist, kurzfristige Verbindlichkeiten zu begleichen.
- der operative Cashflow negativ ist. Das heißt, dass das laufende Geschäft nicht genug Geld generiert, um die operativen Kosten zu decken.
- Schwankungen im Cashflow bestehen, die zu einem Liquiditätsengpass führen könnten, besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Durch regelmäßiges Monitoring dieser Kennzahlen kannst Du im Unternehmen proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die Liquidität zu verbessern und eine finanzielle Stabilität langfristig zu sichern.
Maßnahmen und Tipps zur Verbesserung der Liquidität
Es gibt kurz- und langfristige Maßnahmen, um die Liquidität zu verbessern. Kurzfristige Liquidität bedeutet, dass Unternehmen innerhalb kürzester Zeit (maximal eines Jahres) finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um Kosten wie monatliche Miete, Gehälter oder Versicherungen decken zu können.
Von langfristiger Liquidität spricht man, wenn die Zahlungsfähigkeit durch strategische Planung über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren gesichert ist. Bei Rechnungen für Lieferanten oder Steuernachzahlungen gibt es meist längere Zahlungsziele – hierfür sollte die langfristige Liquidität verbessert werden.
Wir haben im Folgenden vier wichtige Tipps zusammengetragen, mit denen Du Deine Liquidität verbessern kannst, um langfristig Deinen Erfolg zu steigern.
1. Reduziere Deine Ausgaben
Eine der direktesten und effektivsten Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität ist, die Ausgaben zu senken. Ein kritischer Blick auf bestehende Ausgaben kann oft ungenutzte Sparpotenziale offenlegen. Hier gibt es viele Ansatzpunkte, wie zum Beispiel beim Einkauf von Materialien oder Dienstleistungen.
Eine Überprüfung und mögliche Neuverhandlung von Lieferantenverträgen kann beispielsweise zu signifikanten Kosteneinsparungen führen, ohne dass dabei die Qualität Deiner Produkte leidet. Auch die Investition in Technologie zur Automatisierung und Effizienzsteigerung von Arbeitsprozessen kann mittel- bis langfristig Kosten senken. Dabei ist es wichtig, Einsparungen bewusst und zielgerichtet vorzunehmen, um nicht die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu beeinträchtigen.
2. Optimiere Deine Zahlungsziele
Eine kluge Festlegung und Anpassung der Zahlungsziele kann die Liquidität maßgeblich beeinflussen. Es geht darum, Zahlungsziele so zu gestalten, dass Kunden ihre Verpflichtungen zeitnah erfüllen, während Dein Unternehmen ausreichend Spielraum behält, um seine eigenen Verbindlichkeiten zu managen.
Individuell angepasste Zahlungsbedingungen mit Kunden unterstützen ein optimiertes Cashflow-Management und minimieren gleichzeitig Zahlungsausfälle. Eine Option ist es, mit Kunden Zahlungsvereinbarungen zu treffen, die auf Deine spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
3. Nutze externe Finanzierungsmöglichkeiten
Wenn alle anderen Möglichkeiten zur Liquiditätsoptimierung ausgeschöpft sind und Du eine schnelle Kapitalbeschaffung benötigst, kann es sinnvoll sein, externe Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Kredit von einer Bank oder um eine Beteiligung von Investoren handeln.
Bankkredit
Ein Kredit von einer Bank ist eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, Kapital zu beschaffen. Allerdings solltest Du beachten, dass sich die Banken vor der Kreditvergabe ein genaues Bild von der finanziellen Situation des Unternehmens machen werden. Eine gute Bonität und eine solide Finanzplanung sind daher unerlässlich.
Investorenbeteiligung
Auch eine Beteiligung von Investoren kann eine gute Möglichkeit sein, um Kapital zu beschaffen. Hierbei geben die Investoren dem Unternehmen Geld in der Erwartung, dass sie in Zukunft an dessen Erfolg beteiligt werden. Allerdings musst Du hier Anteile Deines Unternehmens abtreten, was langfristige Auswirkungen auf die Geschäftsführung haben kann.
Generell gilt: Für einen möglichst reibungslosen Prozess sollte genug Zeit und Mühe in die Aufbereitung der Daten und Reportings fließen. Excel ist hierfür nicht mehr die erste Wahl. Wer für die eigene Liquiditätsplanung eine Software beziehungsweise ein Tool verwendet, spart wertvolle Zeit.
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4. Optimiere Dein Forderungsmanagement
Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der Liquidität ist das Optimieren des Forderungsmanagements. Hierbei geht es darum, die Forderungen gegenüber Deiner Kunden schneller und effektiver zu realisieren.
Du kannst beispielsweise Mahnverfahren nutzen, um säumige Kunden zur Zahlung zu bewegen. Eine weitere Möglichkeit ist das Factoring. Hierbei verkauft das Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factoring-Anbieter, der das Risiko der Zahlungsunfähigkeit übernimmt und dem Unternehmen sofort den Rechnungsbetrag auszahlt. Allerdings fallen bei dieser Methode zusätzliche Kosten an, die beachtet werden müssen.
Fazit: Liquidität optimieren durch gezielte Steuerung
Eine gute Bonität eines Unternehmens basiert auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen kurzfristigen Vermögenswerten und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Durch vier gezielte Maßnahmen kann die Liquidität verbessert, langfristig stabilisiert und der Unternehmenserfolg gesichert werden. Die eigenen Ausgaben zu reduzieren und Zahlungsziele anzupassen, sind dabei wichtige Maßnahmen.
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