Jul 31, 2023
·
5
 Min. Lesezeit
Praxis Tipps

Tipps für ein professionelles Rechnungsmanagement

Aktualisiert: 
Jul 31, 2023

Innerhalb eines Start-Ups, Handwerksbetriebs oder anderer kleinerer bis mittlerer Unternehmen fällt die Rechnungsstellung oft direkt auf den Leistungserbringer zurück. Viele Unternehmer bestimmen erst ab einer gewissen Unternehmensgröße einen Mitarbeiter der sich ausschließlich mit der Rechnungsstellung und Buchhaltung auseinandersetzt. Jedoch sollte das richtige Rechnungsmanagement keine Frage der Unternehmensgröße, sondern eine Selbstverständlichkeit sein.

Tipps für ein professionelles Rechnungsmanagement

Was bedeutet eigentlich Rechnungsmanagement?

Vereinfacht beinhaltet das Rechnungsmanagement alle Schritte von der Rechnungsstellung bis hin zum Zahlungsein- bzw. auch -ausgang. Man unterscheidet beim Rechnungsmanagement zwischen Eingangsrechnung und Ausgangsrechnung.

Bei der Eingangsrechnung erhält das Unternehmen eine Rechnung eines externen Dienstleisters oder Lieferanten. Das Rechnungsmanagement einer Eingangsrechnung umfasst:

  • Erfassung der Rechnung
  • Prüfung der Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben
  • Interne Zuordnung der Rechnung
  • Fristgerechte Begleichung der Rechnung
  • Rechtssichere Archivierung der Rechnung

Die Ausgangsrechnung ist eine Rechnung die das Unternehmen einem Kunden für eine erbrachte Leistung stellt. Das Management einer Ausgangsrechnung umfasst:

  • Korrekte und fristgerechte Rechnungsstellung
  • Versand der Rechnung
  • Überwachung der Zahlungseingänge
  • Forderungsmanagement bei Zahlungsverzug
  • Rechtssichere Archivierung der Rechnung    

Warum ist ein gutes Rechnungsmanagement so wichtig?

Ein organisiertes Rechnungsmanagement ermöglicht dem Unternehmer ein besseres Zeitmanagement, da Prozesse einheitlich ablaufen und somit Fehler vermieden werden. So bleibt mehr Zeit für die eigentlichen geschäftlichen Aktivitäten. Auch die Buchhaltung benötigt die Belege fristgerecht und fehlerfrei.

Im Hinblick auf die gesetzliche Aufbewahrungspflicht ist ein strukturiertes Rechnungsmanagement nicht nur wichtig, sondern zwingend erforderlich. So müssen Eingangs- und Ausgangsrechnungen 10 Jahre lang so archiviert werden, dass sie vor Verlust, Manipulation und Beschädigung geschützt sind.

Eine strukturierte Rechnungsverwaltung hilft dem Unternehmen auch, die Kontrolle über seine Liquidität zu behalten, indem es einen Überblick über die Ein- und Ausgangsrechnungen erhält und Forderungen schnellstmöglich in Liquidität umwandelt.

Professionelles Rechnungsmanagement aus Liquiditäts-Perspektive

Dass ein Unternehmen ein durchdachtes und verlässliches Rechnungsmanagement benötigt, sollte nun keine Frage mehr sein. Aber trotzdem gestaltet sich das Ganze in der Realität oftmals schwieriger als erwartet.

Ausgestellte Rechnungen sind fehlerhaft, werden viel zu spät gestellt oder es fehlt ein konsequentes und klares Mahnwesen. Um das Rechnungsmanagement im eigenen Unternehmen optimal aufzustellen, sollten folgende Punkte unbedingt beachtet werden:

Das Rechnungsmanagement sollte während des gesamten Kundenkontakts im Hinterkopf behalten werden. Eine Bonitätsprüfung des Kunden noch vor der Leistungserbringung verringert das Risiko eines Zahlungsausfalls und sollte deshalb fester Bestandteil im Projektablauf sein.

Nach der Leistungserbringung und -abnahme, kommt es schließlich zur Rechnungsstellung. Hier sollte eine möglichst zeitnahe Rechnungsstellung angestrebt werden, um die eigene Liquidität zu optimieren. Am besten die Rechnung wird am Tag nach der Leistung dem Kunden übermittelt. Damit dies reibungslos klappen kann, müssen alle nötigen Rechnungsinformationen, wie Stundennachweise und Materialverbrauch, immer sofort an die Buchhaltung übermittelt werden.

Neben der Schnelligkeit der Rechnungsstellung ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben auf der Rechnung entscheidend für den Zeitpunkt des Rechnungseingangs. Denn nur vollständige und korrekte Rechnungen werden beglichen, alle anderen gehen mit der Bitte zur Korrektur meist zurück zur Buchhaltung – und das kostet Zeit. Auch sollte die Rechnung so klar wie möglich strukturiert sein: Empfehlenswert ist es beispielsweise ein konkretes Datum für das Zahlungsziel zu nennen statt einem Zeitraum. Das gibt dem Kunden Klarheit, bis wann die Rechnung beglichen werden muss.

Kommt es aber trotz alledem zu Zahlungsverzug bei einem Kunden, sollte der Mahnprozess konsequent eingeleitet werden.    

Der Umgang mit den offenen Ausgangsrechnungen ist ein oft schwieriges Thema im Unternehmen. Mitarbeiter sind im Unternehmensalltag gefangen und die offenen Rechnungen bleiben häufig unentdeckt. Bei kleineren, regional-tätigen Unternehmen kann die persönliche Beziehung zum Kunden hinzukommen, welche die Schwelle des Forderungsmanagements zusätzlich erhöht. Teil des professionellen Rechnungsmanagements ist es deshalb, offene Posten nachzuverfolgen, wenn nötig ein Mahnverfahren einzuleiten und dabei die persönliche Ebene auszublenden.

Der richtige Umgang mit offenen Posten ist essentiell für die Liquidität eines Unternehmens, nicht nur auf der Eingangs-, sondern auch auf der Ausgangsseite. Zahlungsausgänge wirken sich direkt auf die Liquidität eines Unternehmens aus und sollten daher optimal gestaltet werden. Auf der Eingangsseite ist es natürlich wichtig, die offenen Posten so zeitnah wie möglich zu realisieren, um die eigene Liquidität zu erhöhen.  

Tidely unterstützt beim Rechnungsmanagement

Tidely hilft Dir, den Überblick bei Deinem Rechnungsmanagement zu behalten. Du siehst auf einen Blick, welche Posten noch offen sind und wann Du mit Einzahlungen rechnen kannst bzw. wann Auszahlungen anfallen. Durch einfaches Verschieben der offenen Posten kannst Du sehen, welche Auswirkung dies auf Deine Liquidität hat und entsprechend planen. Macht es vielleicht Sinn, mit dem Kunden ein kürzeres Zahlungsziel zu vereinbaren und mit dem Lieferanten über ein längeres Zahlungsziel zu verhandeln?

Damit Du die wichtigsten offenen Posten auf einen Blick siehst, fasst Tidely die Top 5, also die größten offenen Posten, eines jeden Monats übersichtlich zusammen. Optimiere Dein Rechnungs- und Liquiditätsmanagement mit Tidely und überzeuge Dich selbst!

Über den Autor

Martin Eyl
Martin Eyl
Chief Financial Officer

Martin Eyl ist der CFO von Tidely. Mit seiner umfangreichen Erfahrung im Cash Management und als CFO treibt er die Finanzstrategie und das Wachstum des Unternehmens voran. Zuvor leitete er Startups wie M.I.T e-Solutions und PIPPA&JEAN.

Martin Eyl
Martin Eyl
Chief Financial Officer

Du hast Fragen zu Tidely?
Wir freuen uns auf Deine Nachricht.

Kontakt aufnehmen

Aktuelle Beiträge

Szenarioplanung: Wie Forecasting im Unternehmensalltag funktioniert
July 24, 2023
·
5
 Min. Lesezeit

Szenarioplanung: Wie Forecasting im Unternehmensalltag funktioniert

Wer ein Unternehmen führt, weiß, dass sich die Dinge oft anders entwickeln als geplant. Denkt man anfangs nur in eine Richtung, können interne und externe Faktoren, mit denen man nicht gerechnet hat, Unternehmen zwingen, ihre Strategie zu überdenken oder gar zu ändern, und oft kann man nicht flexibel genug auf günstige Ereignisse reagieren. Deshalb ist es wichtig, als Unternehmer verschiedene Szenarien durchzuspielen und mögliche Strategien vorzubereiten. Das Aufstellen von Szenarien kann sowohl als Entscheidungshilfe für strategische Alternativen dienen als auch bei der Entwicklung konkreter Strategien für den Fall unerwarteter interner und externer Ereignisse helfen. Szenarien werden vor allem in der Finanz- und Liquiditätsplanung eingesetzt, um Veränderungen im Cashflow besser abschätzen und Liquiditätsengpässe vermeiden zu können.

Starke Partner: Tidely und lexoffice von Lexware
August 12, 2024
·
4
 Min. Lesezeit

Starke Partner: Tidely und lexoffice von Lexware

Die Buchhaltungssoftware lexoffice aus der Cloud ist eine leistungsstarke Unternehmenslösung, die du mit Tidely verbinden kannst, um deine offenen Rechnungen und andere wichtige Daten zu synchronisieren und in Echtzeit in die Liquiditätsplanung aufzunehmen. Diese praktische Funktion für wesentlich mehr Effizienz ist aber nur der Anfang: lexoffice kann noch viel mehr. Angefangen von rechtskonformen Rechnungen, die sofort in der Buchhaltung landen – lexoffice ist E-Rechnungs-ready.

Cashflow: Warum er für Unternehmen wichtig ist und wie man ihn berechnet
July 1, 2023
·
5
 Min. Lesezeit

Cashflow: Warum er für Unternehmen wichtig ist und wie man ihn berechnet

Der Cashflow zeigt, wie viel Geld in Dein Unternehmen fließt und wie viel herausgeht. Er ist eine zentrale Kennzahl für die Finanzkraft und Liquidität Deines Unternehmens. Ein positiver Cashflow bedeutet, dass Du mehr Einnahmen als Ausgaben hast, was Investitionen und Schuldenrückzahlungen ermöglicht. Ein negativer Cashflow hingegen weist auf Liquiditätsprobleme hin. Cashflow ist weltweit standardisiert und hilft, die finanzielle Lage und Zahlungsfähigkeit Deines Unternehmens zu beurteilen. Nutze Cashflow-Planung und -Forecasts, um finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen. Überlasse nichts dem Zufall und manage deinen Cashflow mit Tidely.

Jetzt kostenlose Erstberatung vereinbaren

Vereinfache Deine Cashflow-Berechnung mit Tidely und treffe fundierte Entscheidungen für ein nachhaltiges Wachstum.

Entwickelt und gehostet in Deutschland
Verschlüsselung auf Bankenniveau
DSGVO-konform
Kostenlose Demo buchen