Dec 2, 2024
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Herausforderungen

Liquiditätsengpass vermeiden: So schützt Du Dein Unternehmen vor finanziellen Engpässen

Aktualisiert: 
Dec 2, 2024

Ein Liquiditätsengpass kann für jedes Unternehmen eine ernst zu nehmende Herausforderung darstellen. Wenn plötzlich nicht genug Geld zur Verfügung steht, um laufende Ausgaben zu decken, gerät man als Unternehmer schnell in eine existenzbedrohende Lage. Doch wie genau entsteht ein solcher Engpass, und vor allem: Wie kannst Du ihn vermeiden? In diesem Beitrag erklären wir, worauf Du achten solltest und welche Maßnahmen Dir helfen, Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

Liquiditätsengpass vermeiden: So schützt Du Dein Unternehmen vor finanziellen Engpässen

Liquiditätsengpass: Definition und Bedeutung

Ein Liquiditätsengpass liegt vor, wenn Dein Unternehmen nicht über ausreichend liquide Mittel verfügt, um kurzfristige Verbindlichkeiten wie Gehälter, Mieten oder Lieferantenrechnungen fristgerecht zu begleichen.

Dabei kann es durchaus sein, dass Dein Unternehmen generell profitabel ist und die Kunden einfach verspätet zahlen oder Vermögenswerte besitzt, diese aber nicht schnell genug in flüssige Mittel umgewandelt werden können. Kurz gesagt: Die Zahlungseingänge kommen später, als die Zahlungsverpflichtungen fällig sind – und das kann schnell zu Problemen führen, denn ohne ausreichende Liquidität droht ein Unternehmen zahlungsunfähig zu werden.

Wann liegt ein Liquiditätsengpass vor?

Ein Liquiditätsengpass entsteht häufig, wenn regelmäßige Zahlungsausgänge auf verspätete oder unregelmäßige Einzahlungen treffen. In solchen Fällen kannst Du Deine Zahlungsverpflichtungen nicht pünktlich erfüllen, was zu Mahngebühren, Zinszahlungen und im schlimmsten Fall sogar zur Insolvenz führen kann.

Wichtig zu wissen: Ein Liquiditätsengpass bedeutet nicht automatisch, dass Dein Unternehmen insolvent ist. Ein Engpass ist eine kurzfristige Problematik, die häufig durch ungleichmäßige Zahlungsströme oder unerwartete Kosten entsteht. Solange Dein Unternehmen auf lange Sicht profitabel ist und über ausreichend Vermögenswerte verfügt, kannst Du mit den richtigen Maßnahmen einen Liquiditätsengpass überbrücken und langfristige Probleme vermeiden.

Liquiditätsengpass Beispiel: Was passiert, wenn Du nicht rechtzeitig handelst?

Ein klassisches Beispiel für einen Liquiditätsengpass könnte wie folgt aussehen: Ein mittelständisches Unternehmen im Maschinenbau hat gerade mehrere Großaufträge erhalten. Die Kunden zahlen jedoch erst 60 Tage nach Lieferung, während die Lieferanten des Unternehmens Vorauszahlungen verlangen. Zusätzlich müssen Gehälter und laufende Kosten weiterhin gedeckt werden. Obwohl das Unternehmen eigentlich profitabel ist, fehlt es kurzfristig an Liquidität, um die Verbindlichkeiten zu bedienen. In diesem Fall gerät das Unternehmen in einen Liquiditätsengpass – das notwendige Geld ist zwar theoretisch vorhanden, aber nicht sofort verfügbar.

Mit einer vorausschauenden Planung und der Nutzung von Maßnahmen wie Factoring hätte das Unternehmen den Engpass verhindern können, indem es sofortige Liquidität aus den offenen Forderungen gewonnen hätte.

Welche Auswirkungen hat ein Liquiditätsengpass?

Ein Liquiditätsengpass kann mehr als nur Stress verursachen und ernsthafte Folgen für Dein Unternehmen haben:

1. Schlechtere Beziehungen zu Lieferanten

Wenn Rechnungen nicht pünktlich bezahlt werden, leidet das Vertrauen Deiner Lieferanten. Sie könnten darauf bestehen, nur noch gegen Vorkasse zu liefern, oder die Zusammenarbeit ganz beenden.

2. Verlust der Kreditwürdigkeit

Banken und Kreditgeber achten genau darauf, ob Du Deine Zahlungen pünktlich leistest. Ein Liquiditätsengpass kann Dein Rating verschlechtern und es schwieriger machen, in Zukunft Kredite zu erhalten.

3. Einschränkungen im Tagesgeschäft

Wenn plötzlich das Geld fehlt, um wichtige Investitionen zu tätigen oder neue Aufträge anzunehmen, stagniert das Wachstum. Dein Unternehmen verliert an Flexibilität und Innovationskraft.

4. Existenzgefährdung

Im schlimmsten Fall kann ein anhaltender Liquiditätsengpass zur Zahlungsunfähigkeit führen, was das Unternehmen in ernste finanzielle Schwierigkeiten bringt. Besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) können solche Engpässe schnell existenzbedrohend werden.

Gründe für Liquiditätsengpass: Mögliche Ursachen früh erkennen

Ein Liquiditätsengpass entsteht selten aus dem Nichts. Vielmehr gibt es klare Auslöser, die in der Regel auf finanzielle Planungsfehler oder unvorhergesehene Entwicklungen zurückzuführen sind. Um Liquiditätsengpässe zu ermitteln und frühzeitig vorzubeugen, ist es wichtig, die häufigsten Ursachen zu kennen und die richtigen Tools zur Überwachung der finanziellen Lage zu nutzen. Hier sind einige der wichtigsten Gründe für einen Liquiditätsengpass und wie Du sie rechtzeitig identifizierst.

1. Verspätete Zahlungseingänge

Eine der häufigsten Ursachen für Liquiditätsprobleme sind verspätete Zahlungen von Kunden. Längere Zahlungsfristen von 30, 60 oder 90 Tagen können dafür sorgen, dass Dir kurzfristig liquide Mittel fehlen, um laufende Verbindlichkeiten zu decken.

Früherkennung: Um diese Ursache frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, Deine Debitorenbuchhaltung regelmäßig zu prüfen und ein effektives Mahnwesen zu etablieren. Automatisierte Zahlungserinnerungen und Anreize wie Skonti können den Zahlungsfluss beschleunigen. Auch Factoring kann helfen: Hierbei verkaufst Du offene Forderungen an einen Dienstleister und erhältst sofortige Liquidität.

2. Unvorhergesehene Ausgaben

Unerwartete Kosten, wie Reparaturen, steigende Rohstoffpreise, Steuernachzahlungen oder plötzliche Investitionen, können Deine Liquidität stark belasten. Besonders kritisch wird es dann, wenn diese Ausgaben ungeplant sind und Deine Liquiditätsplanung keine Reserve für solche Fälle vorsieht.

Früherkennung: Eine solide Finanzplanung sollte immer Puffer für unvorhergesehene Ausgaben beinhalten. Durch regelmäßige Liquiditätsprognosen, wie sie zum Beispiel mit Finanz-Tools wie Tidely möglich sind, kannst Du rechtzeitig sehen, wann Deine Liquidität möglicherweise knapp wird und entsprechend reagieren.

3. Schwankende Umsätze

In vielen Branchen gibt es saisonale Schwankungen, die zu unregelmäßigen Einnahmen führen. Besonders Unternehmen im Handel oder im Tourismus erleben oft Monate mit sehr hohen, aber auch sehr niedrigen Umsätzen. Ohne entsprechende Rücklagen kann dies in den umsatzschwachen Zeiten schnell zu einem Liquiditätsengpass führen.

Früherkennung: Achte auf saisonale Trends in Deinem Umsatz und plane rechtzeitig für Phasen mit geringeren Einnahmen. Eine präzises Cashflow-Management-Software sowie gute Szenarioplanung und Forecasting helfen Dir, diese Schwankungen zu antizipieren und Engpässe zu vermeiden.

4. Mangelnde Finanzplanung

Ein weiterer Grund für die existenzbedrohende Wirtschaftslage beziehungsweise den Liquiditätsengpass ist das Unterschätzen einer detaillierten und kontinuierlichen Finanzplanung. Wenn Du keine klare Übersicht über Deine Einnahmen und Ausgaben sowie zukünftigen Verbindlichkeiten hast, gerätst Du leicht in eine finanzielle Schieflage.

Früherkennung: Mit einer modernen Liquiditätsmanagement-Software erhältst Du jederzeit einen genauen Überblick über Deine finanzielle Situation. Regelmäßige Finanzberichte und tagesaktuelle Daten ermöglichen es Dir, potenzielle Engpässe rechtzeitig zu erkennen.

5. Wachstum ohne ausreichende Liquidität

Wenn Dein Unternehmen expandiert, steigen nicht nur die Einnahmen, sondern auch die Ausgaben – zum Beispiel durch höhere Gehälter, neue Investitionen oder größere Lagerbestände. Wenn dieses Wachstum nicht mit ausreichenden Liquiditätsreserven abgesichert wird, kann es passieren, dass Dir das nötige Geld fehlt, um die laufenden Kosten zu decken.

Früherkennung: Plane Dein Wachstum vorausschauend und achte darauf, dass Deine Liquidität immer mitwächst. Durch eine genaue Prognose Deiner Zahlungseingänge und -ausgänge in Wachstumsphasen stellst Du sicher, dass Dein Unternehmen genügend Liquidität besitzt.

Liquiditätsengpässe überbrücken: Maßnahmen und präventive Ansätze

Selbst bei guter Planung können unerwartete Ereignisse, wie Krisen oder Pandemien, zu Liquiditätsengpässen führen – ein Beispiel dafür ist die Corona-Pandemie im Jahr 2020. In dieser Zeit standen viele Unternehmen vor großen Herausforderungen: Einnahmen brachen plötzlich ein, während Fixkosten weiterhin gedeckt werden mussten.

Hier sind einige Sofortmaßnahmen, die Du ergreifen kannst, um einen akuten Liquiditätsengpass zu überbrücken, und einige präventive Ansätze, um langfristig Engpässe zu vermeiden:

Sofortmaßnahmen: Schnelle Hilfe bei Liquiditätsproblemen

  • Kontokorrentkredit nutzen
    Ein Kontokorrentkredit bietet eine kurzfristige Lösung, um Engpässe zu überbrücken. Diese Kreditlinie ermöglicht es Dir, Dein Geschäftskonto zu überziehen, um laufende Zahlungsverpflichtungen wie Mieten, Löhne und Rechnungen zu decken. Es ist eine schnelle, flexible Option, die jedoch gut geplant sein muss, da die Zinsen oft hoch sind.
  • Tilgungsaussetzung anfragen
    Wenn Du Kredite bedienst, kannst Du in einem Liquiditätsengpass bei Deiner Bank eine Tilgungsaussetzung anfragen. Das verschafft Dir einen temporären finanziellen Spielraum, indem die Rückzahlungen für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt werden. So kannst Du kurzfristig Liquidität freisetzen, ohne zusätzliche Schulden aufzunehmen.
  • Factoring als Soforthilfe
    Beim Factoring verkaufst Du offene Forderungen an einen Dienstleister und erhältst sofortige Liquidität. Das ist besonders hilfreich, wenn Kunden lange Zahlungsfristen haben, Du aber kurzfristig Mittel benötigst, um Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Durch Factoring sicherst Du Dir kontinuierliche Zahlungseingänge und reduzierst das Risiko von Zahlungsschwierigkeiten.

Präventive Ansätze: Langfristig Liquiditätsengpässe vermeiden

  • Außenstände minimieren
    Lange Zahlungsziele und verspätete Zahlungen sind eine häufige Ursache für Liquiditätsengpässe. Stelle sicher, dass Dein Mahnwesen effizient ist und biete Kunden Anreize wie Skonti für eine schnellere Zahlung. Eine regelmäßige Überprüfung Deiner Debitoren hilft Dir, potenzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen.
  • Working Capital Management optimieren
    Ein effektives Working Capital Management hilft Dir, den Zeitraum zwischen Zahlungsein- und -ausgängen zu verkürzen. Das bedeutet, dass Du Deine Fixkosten im Blick behältst und sicherstellst, dass Dein Umlaufvermögen optimal genutzt wird. So hältst Du ausreichend Liquidität im Unternehmen.
  • Ausgaben senken und flexibel gestalten
    Eine Möglichkeit, Liquiditätsprobleme zu vermeiden, ist die Reduzierung oder Flexibilisierung von Fixkosten. Verhandle mit Deinen Lieferanten, um bessere Zahlungsbedingungen zu erhalten, oder überdenke, ob einige Deiner regelmäßigen Ausgaben optimiert werden können. Eine Vermeidung unnötiger Kosten schafft zusätzliches Polster für die Überbrückung von Engpässen.

Mit Liquiditätsmanagement-Tool Liquiditätsengpässe vermeiden

Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln, ist entscheidend für den Erfolg Deines Unternehmens. Neben einigen Sofortmaßnahmen gibt es auch Tools, die Dir dabei helfen, Liquiditätsengpässe dauerhaft zu vermeiden. Tidely bietet Dir dafür die perfekte Lösung: Mit unserem modernen Liquiditätsmanagement-Tool hast Du jederzeit volle Kontrolle über Deine Einzahlungen und Auszahlungen. Tidely ermöglicht es Dir, Deine Zahlungsströme in Echtzeit zu überwachen und Engpässe frühzeitig zu erkennen.

Die Software liefert Dir automatisierte Berichte und eine tagesaktuelle Finanzübersicht, sodass Du sofort reagieren kannst, wenn sich ein Liquiditätsengpass abzeichnet. Ob durch präzise Cashflow-Analysen, die Optimierung von Verbindlichkeiten oder eine vorausschauende Liquiditätsplanung mithilfe von Auto Forecasts und Planungsvorlagen – mit Tidely kannst Du flexibel Maßnahmen ergreifen und so die Zahlungsfähigkeit Deines Unternehmens langfristig sichern.

FAQ

Was ist ein Liquiditätsengpass?

Ein Liquiditätsengpass tritt auf, wenn ein Unternehmen nicht genug liquide Mittel hat, um kurzfristige Verbindlichkeiten wie Rechnungen oder Löhne pünktlich zu begleichen.

Wie berechne ich den Liquiditätsengpass?

Der Liquiditätsengpass berechnet sich durch den Vergleich von Zahlungseingängen und -ausgängen in einem bestimmten Zeitraum. Wenn die Auszahlungen die Einzahlungen übersteigen, entsteht ein Engpass.

Kann ich mit einer App Liquiditätsengpässe vermeiden?

Um Liquiditätsengpässe zu vermeiden, sind Apps wie Tidely besonders hilfreich. Diese Tools bieten eine umfassende Übersicht über die finanzielle Situation des Unternehmens, überwachen Zahlungseingänge und -ausgänge in Echtzeit und erstellen automatisierte Berichte. Sie ermöglichen präzise Cashflow-Analysen und Prognosen, sodass finanzielle Engpässe frühzeitig erkannt und vermieden werden können.

Was tun bei einem Liquiditätsengpass?

Prüfe alle offenen Forderungen und mahne säumige Zahlungen an. Verhandle mit Lieferanten über verlängerte Zahlungsfristen und versuche, Ausgaben zu reduzieren. In manchen Fällen kann auch eine kurzfristige Kreditlinie, eine Tilgungsaussetzung oder Factoring helfen, um Engpässe zu überbrücken.

Über den Autor

Martin Eyl
Martin Eyl
Chief Financial Officer

Martin Eyl ist der CFO von Tidely. Mit seiner umfangreichen Erfahrung im Cash Management und als CFO treibt er die Finanzstrategie und das Wachstum des Unternehmens voran. Zuvor leitete er Startups wie M.I.T e-Solutions und PIPPA&JEAN.

Martin Eyl
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